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T A P E
www.tapemusic.de

Rock Hard, Ausgabe November 2003

TAPE - # 1
(EastWest)
(41:03)

TAPE aus Hamburg werden bereits seit Monaten als DIE Newcomer-Sensation im gesamten Rockzirkus gehandelt, gaben ihre Visitenkarten bereits bei "Rock am Ring" ab und heizten die Hallen (wohlgemerkt im Demostadium!)für Bands wie Disturbed, A, Stone Sour und Kittie ein. Die neuen Die Happy oder Guano Apes sollen sie sein, und in der Tat lassen sich einige Gemeinsamkeiten nicht von der Hand weisen - was nicht nur an der großartigen amerikanischen Sängerin Dacia liegt, die den zwölf Songs mit teils rauchiger, teils smoother, fast immer souliger Stimme den besonderen Esprit verleiht. Doch während die (guten!) genannten Referenzen gerade bei experimentelleren Nummern immer etwas bemüht wirken (um den fiesen Begriff "provinziell" zu vermeiden), fluppt bei TAPE alles wie aus einem Guss, und selbst Songtitel wie ´Go Sista´, ´Yeeha´, ´Suck Da Boom´ oder ´18 + A Headset´, die bei anderen Bands nur peinlich wirken würden, machen Sinn. Und damit das keiner in den falschen Hals bekommt: Mit Kinder-Hüpf-Crossover haben TAPE nix zu tun. Wer sich dagegen ´ne brillant produzierte Mischung aus Skunk-Anansie-Vibes, Funk-Metal-Einschüben und fast schon Primus-mäßiger Verrücktheit vorstellen kann, dürfte mit Songs wie dem bereits erwähnten ´Go Sista´ (Groove-Monster), ´Mother´ (der große Hit der Platte), ´Aware´ (Ohrwurm) oder der schönen Ballade ´Why´ oberprima bedient sein.
Entweder wird diese Band richtig groß, oder sie geht aufgrund ihrer nicht von der Hand zu weisenden Sperrigkeit fürchterlich baden. You decide....

Boris Kaiser, 8 Punkte

www.musicbeat.de

Von Raubkatzen und Hurricanes

Endlich mal wieder eine deutsche Band, die einen richtig aus den Socken rocken kann! Viel Vorschlußlobhudelei, für eine Band, die man noch nicht kennt, ich weis. Doch halt, so unbekannt ist der Fünfer gar nicht. Man hat bereits Touren mit Disturbed, Kittie, A und Stone Sour hinter sich, das Feedback war durchweg positiv, nun wird es Zeit, auch die ersten kommerziellen Erfolge einzufahren. "Yeeha" heisst die erste Single des Erstlingsalbums mit dem außergewöhnlich einfallsreichen Namen "#1". Dass die Musik wesentlich ausgeklügelter ist, beweist die Truppe mit der ersten Single. Famose, brachiale Gitarren pusten alles weg, was nicht eingemauert wurde, ein Hurricane ist nichts dagegen. Der Titel macht deutlich, worauf die Band abzielt, "Yeeha" ist absolut partytauglich, aber gleichsam verspielt und verschachtelt arrangiert. Als verspielte und angriffslustige Raubkatze erweist Frontfrau Dacia, man weis nicht, ob man sie nun kraulen soll, und dafür das Risiko eingeht, eine gewischt zu bekommen! Auf jeden Fall ein mächtig cooler Track, der so überhaupt nicht nach all den deutschen Combos klingt! Mehr davon!

Link zum Review

www.festivaldreck.de

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tape #1
VÖ: 27.10.2003

"Tape"; ein Name, der für ein veraltetes Medium steht. Doch was die Musiker um Frontfrau Dacia uns hier servieren, ist definitiv nicht verstaubt oder gar eine rauschende Kopie. Von den vielen bekannten Bands, mit denen "Tape" schon tourten, werden sie wohl eher als be-rauschend beschrieben.
Unter den namenhaften Bands, deren Support dieses hamburger Quintett schon stellen durfte, sind unter anderem "Disturbed", "Kittie", "A" oder gar "Stone sour". Und so etwas spricht schon für sich, wenn noch nicht einmal das Debüt-Album jenes Support-Acts erschienen ist. Musikalisch bieten uns "Tape" eine gelungene Mischung aus Klängen der härteren Gangart mit einer sehr melodischen Gesangsdecke, unter die man sich gerne zurückzieht; aber auch die groovigeren Passagen werden von Dacia ebenso schön untermalt und bilden einen wunderbaren Einklang mit der instrumentalen Front. Mit Songs, die teilweise unter die Haut, zumindest aber fast immer ins Ohr gehen, springen "Tape" aus der momentan tief eingefahrenen Schiene deutscher Musik-Einöde, die wir uns täglich in den Casting-Shows anschauen können. Ein guter Track folgt dem nächsten, und so wird dem Hörer vielleicht schnell bewusst, dass "Yeeha" nicht gerade der beste Song des Albums ist, um daraus die erste Single zu pressen. Nichts desto trotz ist auch dieser Song sehr annehmbar, und es bleibt abzuwarten, ob das Video zu "Yeeha" in die stärkere Rotation auf den Musiksendern gerät. Zwar gibt es auch einige andere Songs, die weniger Anklang finden werden, doch vom Niveau her stehen "Tape" artverwandten Bands wie den "Guano Apes" oder "Die Happy" in nichts nach: eher trumpfen die fünf Hamburger jetzt schon mit mehr Stil und Eigensinnigkeit auf, als die "Guano Apes" jemals
hatten und "Die Happy" jemals haben werden. Respekt!
Wer sich schon mal über kommende Auftritte oder allgemeine Fakten der Band informieren möchte, kann dies unter www.tapemusic.de gerne tun.

Corny 17.10.2003

Link zum Review

 

www.krone.at

Selten wird etwas so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Es gibt aber Ausnahmen. "Tape" sind zum Beispiel eine solche. Nicht nur die Sensations-Single "Yeeha!" ist so richtig heiß, auch der Debüt-Longplayer "#1" ist verdammt heiß!

"Tape", das sind Musiker aus Deutschland, Chile und den USA. Besser gesagt: die charismatische und bildhübsche Frontfrau Dacia kommt aus den USA und verleiht der fröhlich vor sich hin lärmenden Newcomer Band sowohl den nötigen optischen Aufputz als auch das notwendige stimmliche Organ. Kein Wunder, kommt die Gute doch eigentlich aus der R&B-Ecke. Zuletzt entdeckte sie aber ihre Qualitäten im Rock-Genre und das ist gut so.

Denn schon auf der Debüt-Single "Yeeha!", die mit Country etwa so viel zu tun hat wie Eminem mit gutem Benehmen, zeigen "Tape" worum es ihnen geht: Spaß! "Baby have you heard, a new band in town . . . I got a new style, so prepare to learn". Dazu wird so richtig herzhaft in die Saiten gegriffen, das Drumset malträtiert und Dacias Stimme schwankt zwischen röhrend, schmeidig sanft und unschuldig piepsend - die gute Dame hat wirklich jede Menge drauf.

Aber "Tape" können viel mehr, als nur wild drauf los zu dreschen, und das beweisen sie auf Tracks wie "Unpredictable" oder "Why", die schon wieder fast zum Kuscheln verführen. "#1" ist dementsprechend ein rundum gelungenes Debüt-Album, das "Tape" ohne große Umwege direkt an die Spitze führen wird.

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