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M.O.A.B.
Tribe After Tribe
www.robbirobb.com

Release:

Rodeostar Records / SPV
VÖ 28.03.2008

Info:

Musik in Zeiten des Krieges. Die Welt ein Lager von Massenvernichtungsmitteln, aber der Tanz auf dem Vulkan wird begleitet von Hipsters, die eine perfekte Frisur tragen. Nur wenige wagen, dem Krieg im 21. Jahrhundert in sein schmutziges Gesicht zu sehen. Einer von ihnen ist Robbi Robb, seit knapp 20 Jahren mit TRIBE AFTER TRIBE auf seiner Mission, den Vertriebenen und Geächteten eine Stimme zu geben. Selbst ein Exilierter, greift er auf M.O.A.B. mit seiner Band ein großes Thema auf: Die fatale Absurdität überkommener Glaubenssysteme, die von nur allzu menschlichen Missgriffen geprägt sind, und nun, nach 2000 Jahren, unsere Welt zu vernichten drohen.

M.O.A.B. ist die furchtlose und leidenschaftliche Neuerzählung einer alten Geschichte, deren archaisch-grausamer Inhalt einer kritischen Untersuchung bedarf, bevor sie im Geiste von Toleranz und Liebe umgeschrieben werden kann. Nichts weniger als das alte Testament stand Pate für das Album M.O.A.B., genauer gesagt das 5. Buch Mose, in dem vom Auszug der Israeliten aus Ägypten erzählt wird. Der Titel schlägt einen weiten Bogen: M.O.A.B. hieß die Wüste, durch die Moses sein Volk 40 Jahre lang führte, um das gelobte Land zu finden. Dort in der Wüste wurde ein früher Völkermord begangen, wurden Männer, Frauen und Kinder dahingeschlachtet, weil sie in Unwissenheit den ‚Fehler’ begingen, eine matriarchalische Kultur, die von einer Göttin geführt wurde, zu verehren.

Aber M.O.A.B. geht noch weiter: Es schlägt den Bogen bis zu Saddam Husseins Ruf nach der Mutter aller Schlachten, der Mother Of All Battles, und spiegelt sich in der US-Antwort wider, dem Ruf nach der Mother Of All Bombs, einer Massive Ordnance Airblast Bomb, zerstörerischer als alle anderen konventionellen Waffen. Die Menschheitsgeschichte: Eine Geschichte von Vertreibung, Völkermord und Verirrung, aber auch eine Geschichte von Hoffnung und Bestimmung. Es geht nicht um Politik auf M.O.A.B., es geht um die Essenz der Mensch-Seins, den kleinsten gemeinsamen Nenner, der alle verbindet. Wo jeder Schuss, egal wer ihn abgibt, zum „friendly fire“ wird, zum Schuss in die eigenen Reihen.

Mit M.O.A.B. dürfte Robbi Robb sein essenzielles Hauptwerk geschaffen haben. In diesem Album wachsen Tribal Rock, Metalsounds und archaische Musik zu einem homogenen, lyrischen Werk zusammen. Massive Rocksongs wechseln sich mit Spoken Word-Passagen, düsteren Soundscapes und mystischen Formen afrikanischer, arabischer und indianischer Prägung ab. Deutlich stehen bei M.O.A.B. der psychedelische Gitarrensound und die urwüchsigen Rhythmen im Vordergrund, die zum Markenzeichen TRIBE AFTER TRIBEs geworden sind. „Supreme One“ (Track 3), „Burning Bush“ (Tr. 4), „Truth and Reconciliation“ (Tr. 5) und „Holy City Warrior“ (Tr. 8) sind griffige Rocker, die jeden Headbanger in ihren Bann ziehen dürften. Aber es gibt auch die andere Seite TATs, die eher dem Werk eines Peter Gabriel nahesteht, etwa das abschließende „World Drum“ oder die vielen atmosphärischen Zwischensequenzen, die das Album der Welt öffnen. In den Liner-Notes zum Album steht: „Wenn wir die Bücher niederlegen, um mutig in unser Inneres zu reisen und unserem eigenen Herzschlag zuzuhören, werden wir das Schlagen eines universellen Herzens hören, den Schlag der World Drum. In der Stille dieses inneren Raumes begreifen wir das Dasein eines jeden lebenden Wesens. Alles Lebende will dasselbe: jede Pflanze, jedes Tier, jeder Jude, Christ, Moslem, jedes Wesen in jedem Land will: Frieden und Sicherheit“ .

Oder, wie Robb, der von vielen als einer der großen Mystiker in der Geschichte des Rocks gefeiert wird, bemerkt: „Legt die Waffen nieder, legt die Bücher nieder, senkt die Finger mit denen ihr auf andere zeigt… kommt fort von den Tempeln auf die Felder und lasst uns zusammen arbeiten, um Krankheit und Armut vom Angesicht der Erde zu wischen: Dies ist die Mutter aller Schlachten!“

Im Juli 1986 emigrierte Robbi Robb, damals Frontmann der in Südafrika legendären Asylum Kids, aus politischen Gründen in die USA, wo er sein Projekt TRIBE AFTER TRIBE nach vorn brachte, mit dem er bereits 1985 eine EP mit dem Titel „Power“ aufgenommen hatte. 1990 erschien das Debüt „Tribe After Tribe“, das 1991 unter anderem für ihre erste große US-Tournee mit Pearl Jam sorgte. 1993 erschien das Album „Love Under Will“, auf dem Robbi sein afrikanisches Erbe voll einbrachte, und nach einer Europa-Tournee mit Pearl Jam gründete er das Seitenprojekt Three Fish mit Pearl Jam-Basser Jeff Ament und Drummer Richard Stuverud. Das dritte Album „Pearls Before Swine“ (1997) stellte sich hart rockend und politisch motiviert dar, und zählte u.a. Jeff Ament, Doug Pinnick (Kings X) und Joey Vera (Armored Saint/Anthrax) zu seinen Gästen. Dann der Rückschlag: Nach einem schweren Surfunfall konnte Robbi zwei Jahre lang seinen rechten Arm nicht benutzen. Erst 2002 erschien dadurch „Enchanted Entrance“, ein dunkles Dokument mit elektronischen Einflüssen. Schließlich erschien pünktlich zur Europa-Tour 2003, die ihren Höhepunkt in einem fulminanten Konzert zum Geburtstag des deutschen Heavy-Mags “Rock Hard“ fand, die Wiederauflage der EP „Power“. Seit 2005 werden TRIBE AFTER TRIBE von Rodeostar vertreten. M.O.A.B. ist das fünfte Full-Length-Album der Band.

the hard side of life
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